Sonnenblumenöl aus Deutschland - jetzt noch regionaler
- A Heu
- 23. März
- 3 Min. Lesezeit
Noch vor einem Jahr nach Sonnenblumenkernen aus der weiteren Umgebung, inzwischen quasi aus der Nachbarschaft. Zwei Familienbetriebe im Kreis Steinfurt, in Greven selbst und in Saerbeck, haben sich dazu entschieden, Sonnenblumen anzubauen.

Experimente mit Folgen - Sonnenblumenöl aus Deutschland
Noch nie gemacht, aber trotzdem den Mut, mit Sonnenblumen den Acker zu bestellen. So haben sich Familie Bolte und Familie Puckert im Frühjahr 2023 entschieden. Schon lange mit Familie Bolte in Kontakt, war mir bewusst, das wird was werden! Und die Sonnenblumen wuchsen und wuchsen, nachdem erst die Befürchtung bestand, dass sie eventuell zu langsam oder zu lückig wachsen würden. Doch schon bald standen die ersten Menschen an der Telgter Straße und schossen Fotos von herrlich gelb leuchtenden Blütenköpfen. Natürlich hatte ich längst zugestimmt, die Kerne zu pressen und war voller Vorfreude. Trotz des feuchten Jahres konnte im Herbst geerntet werden und wir staunten nicht schlecht, was von so einer kleinen Fläche kommen kann. So war die Idee vom Sonnenblumenöl aus Deutschland geboren.
Ähnlich ging es Familie Puckert, zu denen ich kurz nach der Ernte in Kontakt kam. Nach einem langen Tag klingelte mein Telefon und Junior Lars Puckert war am anderen Ende zu hören. Er fragte, ob ich die Kapazitäten hätte, Sonnenblumenkerne zu pressen. Erst zurückhaltend, da die Auslastung aktuell recht hoch war, willigte ich letzten Endes ein - mit dem Zusatz, dass wir eng miteinander in Kontakt sein müssen und jede Seite Bescheid gibt, wenn es zu viel oder zu wenig wird.
Das Pressen von Sonnenblumenöl
So unterschiedlich hatte ich es nicht erwartet. Ausschlaggebend sind bei jeder Pressung die

Feuchtigkeit, der Anteil der geknackten Körner und natürlich auch die Reste von der Blüte selbst. Alles beeinflusst den Pressvorgang. Doch vor allem die Sorten stachen besonders heraus. Ein Ertrag um die 40 % Öl ist sehr gut in der kalten Pressung. Jedoch lagen die Unterschiede dieses Jahr zwischen knapp über 20% und 37,5%. Das war sehr überraschen. Dazu kam noch der Geschmack, der ebenfalls deutliche Unterschiede aufzeigte.
Der Geschmack verschiedener Sonnenblumensorten
Die Ernte aus 2024 war also der nächste große Schritt. Es wurden neue Sorten ausprobiert und auch die Erfahrung war nun natürlich umfangreicher. So sind nun Familie Puckert und Familie Bolte glücklich über den Geschmack, den Ertrag und die Qualität! Ein voller Erfolg, der nur mit Erfahrung und Austausch zustande gebracht wurde. Die Ölmühle im Münsterland freut sich also, dass die kalte Pressung von Sonnenblumenöl so viele Möglichkeiten und Variablen offen hält, dass am Ende mit Geschick und landwirtschaftlichem Wissen, regionales und nachhaltiges Sonnenblumenöl produziert werden kann.
Verwendung von Sonnenblumenöl
Kaltgepresstes Sonnenblumenöl ist ein vielseitiges Speiseöl, das sich hervorragend für zahlreiche Anwendungen in der Küche eignet. Durch die schonende Pressung bleiben wertvolle Nährstoffe, darunter Vitamin E und ungesättigte Fettsäuren, erhalten.
Verwendung in der kalten Küche Dank seines deutlich-nussigen, leicht erdigen Geschmacks passt Sonnenblumenöl perfekt zu Salaten, Dressings und Dips. Es verleiht Vinaigrettes eine feine Note und harmoniert gut mit frischen Kräutern, Senf oder Honig. Auch in hausgemachten Aufstrichen und Pestos sorgt es für eine angenehme Konsistenz und einen kräftigen Geschmack.
Erhitzen und Backen Sonnenblumenöl eignet es sich hervorragend zum schonenden Dünsten von Gemüse oder für leichte Pfannengerichte. Auch zum braten kann kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Beim Backen kann es in Kuchen, Brot oder Muffins als Alternative zu Butter oder anderen Ölen verwendet werden und sorgt für eine saftige Textur.
Besondere Akzente setzen Durch sein feines Aroma kann Sonnenblumenöl auch als Veredelung genutzt werden, zum Beispiel durch ein paar Tropfen über gegarte Speisen wie Kartoffeln, Reis oder gegartes Gemüse. Es kann auch als Basis für aromatisierte Öle dienen, indem es mit Kräutern, Chili oder Knoblauch angesetzt wird.
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